Fallen im fremdsprachigen Wortschatz:
„falsche Freunde“
Haben Sie schon einmal falsche Freunde erlebt?
Je nachdem, wie nahe Sie sich standen ist so ein Erlebnis sehr unangenehm, nicht wahr? Das gleiche – eine Enttäuschung – kann passieren, wenn Sie eine Fremdsprache lernen. Das Deutsche ist eine sehr reiche, aber komplexe Sprache. Doch wie kann ein Wort Sie täuschen?
Ein falscher Freund ist ein Wort, das ganz oder fast die gleiche Form hat in mindestens zwei verschiedenen Sprachen und doch in der Bedeutung völlig unterschiedlich ist. Zum Beispiel sind die folgenden Vokabeln eher missverständlich.
Auf jeden Fall ist Ihnen geläufig, was im Deutschen mit einem „Dirigent“ bezeichnet wird. Doch während zu Hause in Deutschland dieses Wort als Orchesterdirektor auf der Bühne zu finden ist, findet man es in Frankreich als Geschäftsführer im Chefsessel von einem Unternehmen. So wie ihn werden Sie „das Büro“ im unternehmerischen Bereich finden, während englischsprachige Menschen mit einem „biro“, einem Kugelschreiber, eher in selbigen Ihre Unterschriften leisten.
Haben Sie ein wenig zugenommen?
Falls Sie nach dem letzten Urlaub ein wenig aus der Form geraten sind, sollten Sie ihre Worte gut wählen. Denn es ist besser, Sie sagen Ihrem französischen Freund besser nicht, dass Sie wieder etwas für die „Figur“ tun müssen, um in ihre alte (Kleider-)Größe zu passen. Schnell kann es dann nämlich passieren, dass man Ihnen verwundert in Ihr „Gesicht“ schaut, denn das französische „Figure“ steht für das Antlitz einer Person. Noch interessanter ist „Grosse“ – was aus dem französischen übersetzt „Dicke“ bedeutet – Sie können sich die Überraschung in den Augen Ihres französischsprachigen Gesprächspartners also erklären?!
Übrigens bezeichnet man die Körpergröße im Französischen richtig mit „Taille“ – die wiederum in Deutschland eine Körperregion bezeichnet.
Ist es nach all den Worten über Körper, Form und Figur Zeit für Sie ein bisschen Sport zu machen? Dann gehen Sie in Frankreich in ein „Gymnasium“ – nicht weil dort die Schulen öffentliches Turnen hätten, sondern weil dieses Wort übersetzt „Sporthalle“ bedeutet, ganz ähnlich dem englischen „gym“ das ausgeschrieben auch „gymnasium“ lautet.
Sie sehen: Verbale falsche Freunde im deutsch-französischen sind durchaus üblich. Die Worte sind ähnlich, aber die Bedeutung ist ganz anders.
Könige der Romantik – die französische Sprache.
Falls Sie Ihrem Geliebten einen Kuss geben wollen, können Sie in Frankreich auch in eine Bäckerei gehen. Hier gibt es nämlich „Baiser“ – übersetzt „Küsse“ zu kaufen. Wenn Sie in französischen Gefilden aber doch lieber das Zuckergebäck von der Bäckereifachverkäuferin erhalten wollen, das wir Deutschen mit „Baiser“ meinen, fragen Sie lieber nach „Meringue“.
Sind falsche Freunde nicht wirklich schön? 🙂
Gallizismen – falsche Freunde andersrum.
Dessen ungeachtet gibt es manche Wörter im Deutschen, die wir mit französischer Herkunft vermuten, haben bei unseren Landesnachbarn gar keine Bedeutung. Denken Sie nur an den „Friseur“ – der im französischen „Coiffeur“ – ein Wort, das in die Deutsche Sprache mit richtiger Bedeutung Einzug gefunden hat. Diese Art Worte nennt man „Gallizismen“. Ersparen Sie sich die „Blamage“ von „Scheingallizismen“ und lassen Sie lieber einen Fachübersetzer Ihre Texte in die französische Sprache übertragen – der weiß nämlich auch, dass man das Wort „Blamage“ im Französischen nicht kennt – wohl aber „honte“ für eben die gewollte Bedeutung. 😉
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(Bilder: pixabay)
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