Glücksbringer international

Heute gerade richtig: Internationale Glücksbringer am Freitag, den 13.

Für alle, die an Paraskavedekatriaphobie leiden, ist heute ein schwarzer Tag. Sie haben krankhafte Angst vor Freitag, dem 13. Das ausgerechnet dieses Datum in Deutschland bei vielen Menschen zumindest eine gewisse Vorsicht verursacht, liegt daran, dass im Volksglauben sowohl die Zahl 13, als auch der Freitag mit Unglück versehen waren. Klar, dass es da einigen schon mulmig werden kann, wenn beides auf einen Tag fällt. Dass diese Zahl und dieser Wochentag zusammenkommen, ist übrigens jedes Jahr mindestens einmal der Fall – jedoch maximal dreimal. Wir finden es beruhigend zu wissen, dass alle Auswertungen von Unfallstatistiken ergeben haben: An diesem Datum – gleich ob es mehrfach oder nur einmal im Jahr vorkommt – gibt es keine erhöhte Anzahl von Vorkommnissen.  Aber zur Sicherheit können wir uns ja die Glücksbringer der Welt anschauen, oder?

Glücksbringer

Andere Länder – Anderer Aberglauben!

Unglückstage und -daten gibt es in allen Ländern. Während wir in Deutschland den Freitag, den 13., fürchten, ist es in Italien auch ein Freitag, jedoch der 17., den man lieber mit Glücksbringern bestückt verbringt. Mit Spanien und Griechenland haben wir wiederum die Unglückszahl 13 gemein – doch der Tag ist ein anderer. Hier fürchtet man die Kombination: Montag, der 13.

Komplett anders sieht es in Japan und China aus. Hier fürchtet man sich vor der Zahl 4, da die Aussprache des Zahlwortes dem Wort „Tod“ ähnelt. 

Katzen und Kekse

In Asien haben Glücksbringer eine besonders lange Tradition. Eine der bekanntesten ist die des chinesischen Glückskekses. Der hatte seinen Ursprung im 13. Jahrhundert, als in kleinen Gebäcken Botschaften an mongolischen Besatzern vorbeigeschmuggelt wurden. Später erfand ein ausgewanderter Japaner schließlich in seinem Restaurant in San Francisco die Glückskekse in der heutigen Form. Statt geheimer Nachrichten aus der nächsten Stadt finden sich heute aber Weissagungen und zukunftsweisende Aussagen auf den kleinen Zetteln. Aus Deutschland kommt seit neuestem auch der Gegenspieler, ein tiefschwarzer Pechkeks, mit ebenso schwarzhumorigen Sprüchen.

Die Glücksbringerkatze aus Japan

Neben dieser, eher neuen Tradition der Kekse, haben die Japaner auch ihre ganz eigenen historischen Talismane. Die Winkekatze mit dem Namen Maneki Neko haben Sie sicher auch schon mal gesehen. Der Legende nach rettete eine Katze einst einen wohlhabenden Fürsten vor einem Blitzeinschlag, indem sie ihn mit der Tatze in den Tempel winkte. So wurde die goldene Katze in Japan zum Symbol für Glück und Wohlstand – denn der Fürst machte aus Dankbarkeit den Priester des besagten Tempels reich.

Florale Glücksbringer aus Frankreich 

Auch wir Europäer stehen den Asiaten hinsichtlich des Glaubens an Glücksbringer in nichts nach. So feiern die Franzosen am ersten Mai nicht nur den Tag der Arbeit, sondern auch das Maiglöckchenfest (Fête du Muguet). Ein kleiner Bund Maiglöckchen gilt bei unseren französischen Nachbarn als Glücksbringer, welchen man nahestehenden Menschen schenkt. Früher heftete man ein Maiglöckchen als heimliches Liebessymbol an den Türrahmen seiner Angebetenen. Dann führte im 16. Jahrhundert Karl IX. dieses Blümchen als Geschenk am Hof ein – und so wurde es ein gesellschaftsfähiges Glückssymbol. Sogar in die französische Sprache hat es diese Art des Flirtens geschafft: Mugueter bedeutet seither „den Hof machen“. Noch heute darf man, ohne Steuern oder gar Standgebühren zahlen zu müssen, am 1. Mai Maiglöckchensträuße auf der Straße verkaufen, die von den Franzosen gern für ihren Liebling erworben werden.

Amerikanische Glücksbringer und Vodoo

GlücksbringerAuf dem nordamerikanischen Kontinent findet sich einiges an Glücksbringern, die bei uns in Deutschland auch wohlbekannt sind. Vierblättrige Kleeblätter und Hufeisen haben hier auch eine nachgesagte Wirkung als Glücksbringer. Es gibt sogar Frühstücksflocken mit den geliebten „Lucky Charms“.

Und obwohl die Hasenpfoten schon in der Antike im europäischen Raum als Symbol für Glück standen, stehen sie in den Vereinigten Staaten noch heute für die Abwendung von Geistern und Unglück überall an Türen. Dabei ist es gar nicht so einfach eine passende Pfote zu erwerben, denn der Sage nach, die auf einen Hoodo-Kult zurückzuführen sein soll, muss es die linke hintere Pfote eines Hasen sein, der bei Vollmond an einem möglichst regnerischen Freitag (am besten einen, der auf einen 13. fällt) auf einem Friedhof getötet wurde. Den Tod soll der Mümmelmann dabei am besten durch eine silberne Kugel erlangt haben, von einem schielenden Mörder oder einem, der selbst ein Werwolf ist. Der Aberglaube sagt, dass all diese Bedingungen die Stärke der Hasenpfote beeinträchtigen würden.

Unter der Hand wird allerdings behauptet, die Hasenpfote wäre nur Gewinner eines Marketingcoup, der Schlachtabfälle mit Glücksbedeutung versehen habe, um diese besser zu verkaufen.

Eine andere Tradition ist das Brechen des wishbone beim Verspeisen von Geflügel. Dabei geht der Wunsch desjenigen in Erfüllung, der das längere Stück in der Hand hält. Zudem ist er mit Glück gesegnet. Der Wishbone ist eigentlich medizinisch der Furcula-Knochen, der zur Verstärkung des Brustkorbs dient.

Schon im Jahr 1913 erschien das Buch „Amerikanischer Aberglaube im Alltag“ – der mit Einwanderern immigrierte Traditionen und Bräuche ebenso aufzeigt, wie auch die Bedeutung derer erklärt. Da gibt es einiges Skurriles zu entdecken.

Wie steht es mit Ihnen? Glauben Sie an den Unglückstag? Haben Sie Glücksbringer, die Sie immer bei sich tragen? Erzählen Sie es uns auf Facebook!


(Bilder: pixabay)