Frohe Ostern! Kuriose Bräuche aus aller Welt

Wieso Bulgaren Eier werfen und Polen sich nass machen.

In jedem Land gibt es andere Sitten und Bräuche, um sich frohe Ostern zu wünschen. Finden Sie es nicht auch erstaunlich, dass Bulgaren zu Ostern Eier werfen, anstatt sie zu essen? Im Gegensatz zum deutschen Brauch, die Ostereier geschickt zu verstecken, bewerfen sie sich lieber damit. Was für eine Verschwendung, mag manch einer denken. Doch der Grund ist, wie bei vielen Bräuchen, ein Aberglaube: Wer es schafft, jemanden mit dem Ei zu bewerfen, ohne dass es zerbricht, hat im kommenden Jahr viel Erfolg.

Damit nicht genug: Bei den Bulgaren ist es Brauch, dass unverheiratete Mädchen ein Osterbrot aus Zucker, Eiern und Früchten backen. So sollen sie im nächsten Jahr ihren künftigen Mann finden und heiraten.

Warum die Schweizer Purzelbäume schlagen       

Auch die Schweiz hat ihre individuellen Bräuche. So gehen im Kanton Wallis am Karfreitag die Bewohner nur barfuß auf die Straßen, um die Erde nicht zu stören. Der Ostersonntag wird zum Sonnenaufgang mit einem Freudentanz eingeläutet und wer noch Lust hat, macht dazu drei Purzelbäume. Ein lustiges Völkchen – die Schweizer.

Wenn Polen nass werden

In Polen wird es zu Ostern nass. Dann bespritzen sich die Polen am Ostersonntag gegenseitig mit Wasser. Was früher mit ein paar vereinzelten Wasserspritzern begann, artet heute teilweise in ganze Wassereimer aus.  Dieser kuriose Brauch geht auf den polnischen Herrscher Mieszko I. zurück, der sich 996 n. Chr. taufen ließ. Mit dieser Taufe wollte er als Stellvertreter für Polen sein Land zum katholischen Christentum bekehren.

Trauer und Freude in Italien und Frankreich

Die Italiener hingegen beginnen Ostern am Karfreitag mit einem Trauer- und Schweigemarsch. Dabei wird die gesamte Straßenbeleuchtung ausgeschaltet und in den Fenstern werden Kerzen angezündet. Die Trauer um die Kreuzigung wird hier nachempfunden. Am Ostersonntag ist die bedrückte Stimmung dann vorbei und es wird herzhaft gegessen.

Auch in Frankreich wird es bis zum Ostersonntag still. Erst am Ostersonntag umarmen und küssen sich gute Bekannte und Freunde aus Freude über die Auferstehung Jesu Christi.

Rollende Eier und Ruten

In England und Finnland geht es ein wenig rauer zu. Während sich die easter-707700_1920Engländer gegenseitig mit Weidenkätzchenzweigen auspeitschen, bevorzugen die Finnen Birkenruten. Das soll angeblich Glück bringen. In manchen Gegenden lassen die Bewohner die bemalten und gefärbten Eier die Straßen runterrollen, bis sie kaputt sind.

Mit Glück durch die Ehe

Was hat Ostern mit der Ehe zu tun? In Australien offenbar viel. Dort schöpfen verlobte Paare Wasser aus einem Bach. Das bewahren sie bis zu ihrem Hochzeitstag auf und besprengen sich damit auf dem Weg zur Kirche. Damit soll die Ehe glücklich werden.

„Verspätetes“ Ostern?

Haben Sie gewusst, dass die Griechen erst eine Woche nach Deutschland Ostern feiern? Dabei bildet die Messe, die in der Nacht von Samstag auf Ostersonntag abgehalten wird, den Höhepunkt. Alle Gläubigen bringen dazu weiße Kerzen mit, die – bis auf eine – um Mitternacht gelöscht werden. Diese eine Kerze symbolisiert die Auferstehung. An ihr werden die gelöschten Kerzen wieder angezündet. So wird das Licht und damit das Leben weitergegeben.

Gleich ob Sie einen schönen Familienbrunch abhalten oder Ihre eigene Suche nach Ostersüßigkeiten und bunten Eiern machen:

Wir wünschen Ihnen angenehme Feiertage und Frohe Ostern!

 


(Bildquelle © pixabay)