Vom fetten Dienstag in dem wilden Amerika …

Auf in die 5. Jahreszeit!

Nach Weihnachten und Silvester wird es im Jahresverlauf erst einmal ruhiger. Der kalte Winter beschert einen zumeist gediegenen Start ins neue Jahr. Doch dann ist es vorbei mit der Ruhe! Mit dem zweiten Monat kommt die fünfte Jahreszeit: Fasching!

Das bunte Treiben beginnt

In vielen Gegenden Deutschlands beginnt das bunte Treiben am 11.11. um 11.11 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt ziehen traditionell die Narren in das Rathaus ein und nehmen dem Bürgermeister den „Stadtschlüssel“ ab um ab sofort die Geschicke der Stadt zu leiten. Auch wenn die Narren sich in Vorweihnachtszeit und den Novembertagen eher ruhig verhalten: spätestens zum Dreikönigstag, dem 6. Januar, startet das bunte Treiben durch. Dann gibt es im deutschsprachigen Gebiet Umzüge, verkleidete Personen und Karnevalssitzungen. Am Aschermittwoch, dem letzten Tag vor der kirchlichen Fastenzeit, ist alles vorbei.

Überall anders – überall vielfältig

Schon in Deutschland sind die Brauchtümer für die fünfte Jahreszeit sehr unterschiedlich. In den rheinischen Karnevalshochburgen wie Köln, Mainz und Düsseldorf finden riesige bunte Sitzungen voller Musik, Ansprachen und Tanz statt. In fast allen Städten Deutschlands gibt es Faschingsumzüge – allein was man ruft und welche Kostüme man trägt ist von Region zu Region unterschiedlich. So findet man weiter südlich die schwäbisch-alemannische Fastnacht, die zwar auch mit Umzügen, aber mit Masken aus Holz und Papier und ganz eigenen Sagenfiguren begangen wird.

Und jenseits der deutschen Grenzen?

Bei angenehmen Temperaturen um die 20 Grad feiern die Spanier, insbesondere in Teneriffa, einen ganzen Monat lang das größte Karnevalsfest Europas. Es wird getanzt, gelacht und gefeiert in den Straßen der Inselhauptstadt. Höhepunkte der bunten Feierei: die Wahl der Karnevalskönigin und ein Tuntenwettrennen.

Nur unwesentlich ruhiger, doch deutlich eleganter, findet man sich in Venedig zum Maskenball ein. Die weltberühmten Gesichtsmasken reichen aber für die jährliche Wahl zum originellsten Kostüm schon lange nicht mehr aus. Auf dem Markusplatz tummeln sich zwischen dem 6. Januar und Aschermittwoch farbenfrohe, moderne und klassische Kostüme und präsentieren sich zur Wahl.

So richtig krachen lassen es die Amerikaner bei „Mardi Gras“, dem „fetten Dienstag“. Bei wildesten Straßenumzügen verschenkt man bunte, wertlose aber sehr begehrte Perlenketten, die Glück bringen sollen. In großer Zahl vorhanden gibt es diese vor allem in den traditionellen Farben grün, gelb und lila, welche für die Werte Gerechtigkeit, Stärke und Glaube stehen.

Karneval, Fasching oder Fastnacht?

Auch wenn in den Worten selbst kaum zu vermuten, liegen die Ursprünge von den Worten Karneval und Fastnacht doch sehr nah. Die Fastennacht, also die erste Nacht der 40-tägigen Fastenzeit, ist Grundlage der Wortentstehung des einen. Und aus dem mittellateinischen „carne levare“ (Fleisch wegnehmen) vermuten die Sprachwissenschaftler den Ursprung des Wortes Karneval. Es ging bei diesem Fest ursprünglich darum, ein letztes Mal so richtig über die Strenge zu schlagen, bevor die Zeit des Verzichtes startete.

Dort ist im Übrigen auch der Brauch des Pfannkuchen zu Fasching zu sehen: die in Fett ausgebackenen Süßigkeiten enthielten allerlei Zutaten, welche man bis Ostern ab Aschermittwoch abschwören soll.

Überhaupt: „Fasching“ – dieses Wort stammt ursprünglich von der Bezeichnung des letzten Ausschanks von alkoholischen Getränken und wird heutzutage vor allem in Bayern und Sachsen gebraucht.


(Bilder: pixabay)

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