Süßspeisen – international.

  • Italien und die hochziehende Leckerei
  • So ein Schmarrn: Diätnachspeise für eine Kaiserin
  • Leicht wie eine Tänzerin? Von wegen! Die Nascherei aus Down-Under
  • Mut wird belohnt: kuriose Namen für türkische Köstlichkeiten
  • Süßspeise mit Funktion: Die Torte aus Ungarn

Mhmmm…Sonnenschein, warme Temperaturen – das schreit förmlich nach einem Eis in der Mittagspause, oder? Wir haben mal geschaut, was man international so nascht – denn Naschkatzen gibt es doch überall, oder? Also machen wir eine Weltreise zu den (nicht nur sommerlichen) Leckereien verschiedener Nationen.

Nicht nur eiskalte Genüsse: Italien

Süße LeckereiItalien ist bekannt für Pasta, Pizza und natürlich köstliches kühles Gelato. Doch die Bewohner des stiefelförmigen Landes haben noch mindestens eine Leckerei mehr in petto: Und wer kennt es nicht, das Tiramisu. Diese Köstlichkeit aus mit Espresso beträufelten Löffelbiskuits, Mascarpone, Eischnee und Eigelb findet sich inzwischen auf jeder gut sortierten Speisekarte der örtlichen Italiener. Dabei ist die Herkunft nicht ganz ohne Zweifel. Uns gefällt die Geschichte am Besten, in der in einer Schenke in Pieris (Provinz Görz) diese Speise serviert wurde. Höchst erfreut rief der Gast nach seinem Genuss aus „Ottimo, c’ha tirato su“ was soviel bedeutet wie „Optimal, das hat mich hochgezogen!“-  Danach benannte der Wirt des Gasthauses die Leckerei, seinem Dialekt entsprechend in „Tireme su“ um – den Rest brachte dann die Zeit. Im Jahr 1981 dann begann der Siegeszug dieser Süßspeise durch die ganze Welt. Ein Artikel der Zeitschrift „Vin Veneto“ berichtete von dem Restaurant „Le Beccherie“ in Tarviso und lobte insbesondere das „Tiramesù“ auf der Karte. Und seit jeher lassen sich auch gern die Deutschen von diesem süßen Genuss „hochziehen“.

Eine Diätnachspeise von Nachbars

Unsere Landesnachbarn Österreich und ihre Obrigen, das ist so eine Geschichte für sich. Eine davon rankt um die Entstehung des beliebten Kaiserschmarrn. Die Legende besagt, dass ein Hofkonditor die Aufgabe hatte, eine kalorienarme Nachspeise für die Kaiserin zu kreieren. Der unglücklichen Elisabeth wollte die „Diätnachspeise“, welche aus Palatschinkenteig bestand, aber nicht schmecken. Franz, der Kaiser, rettete dann die verfahrene Situation um die schlankheitsbewusste Kaiserin mit den Worten: “Na geb‘ er mir halt den Schmarrn her, den unser Leopold da wieder z’sammenkocht hat.“ Da es dem Herrn Gemahl gut schmeckte, wurde das süße Mahl umbenannt in „Kaiserschmarrn“ – und erlangte bald auch außerhalb des Hofes Bekanntheit.

Eine Köstlichkeit für die Anmutige: Australien

Sowohl in Neuseeland als auch in Down-Under werden Sie immer wieder auf die „Pavlova“ stoßen. Das ist eine mit Sahne und Früchten gefüllte Torte aus einer Baisermasse und gilt in beiden Ländern als süßes Nationalgericht. Doch damit genug der Gemeinsamkeiten. Beide Regionen beanspruchen die ursprüngliche Herkunft für sich. Die Australier nennen den deutschstämmigen Chefkoch des Hotels Esplanade in Perth als den Erfinder des Desserts. Auf ihn geht die Aussage zurück, dass diese Torte so „leicht wie die Pavlova“ sein soll. Die Bewohner Neuseelands jedoch können mit einem Kochbuch aufwarten, in dem es bereits 1929 Rezepte für „Pavlova Cakes“ gibt. Diese sind nicht nur im Namen gleich, sondern auch in der Zubereitung sehr ähnlich. Doch egal wer nun der ursprüngliche Erschaffer dieser Leckerei ist, der Name des Desserts geht auf die russische Ballerina Anna Pawlova zurück, die bei Gastauftritten in beiden Ländern gefeiert wurde. Ob diese sich diese Leckerei ab und an gegönnt hat, ist jedoch nicht überliefert. 😉

Kurioser Namen für  eine schmackhafte Leckerei.

Haben Sie in der Türkei schon mal eine übersetzte Speisekarte gesehen? So könnten Sie auf so manche schauderhafte Bezeichnung für die lokalen Mahlzeiten gestoßen sein. Von einem in Ohnmacht fallenden Imam, schönen Lippen einer Frau und aufgeschlitzten Bäuchen ist da die Rede, doch keine Sorge – dies sind alles köstliche Speisen. Und auch vor den Nachspeisen macht diese Tradition der verwunderlichen Benennungen nicht halt. Eine dieser Leckereien ist der Frauennabel. Die optische Nähe des aus Brandteig bestehenden Fritierstücks an seinen Namensgeber ist da keine Frage. So drückt man in die Mitte des Teigbällchens eine Delle – den „Nabel“. Dieses Gebäck wird gern noch mit Rosenblütenwasser und Granatapfelkernen verziert – letzteres auch, wegen der vermuteten aphrodisierenden Wirkung. Ein Video hierzu fanden wir beim Magazin Galileo: zum Video.

Geheimrezept aus Ungarn

Aus dem baltischen Land kommt eine Torte, die zudem noch funktionellen Wert hatte. Das frühe 19. Jahrhundert konnte noch nicht mit  komplett ausgereifter Kühltechnik dienen – dennoch wünschte man sich eine Nachspeise, welche sich mindestens 10 Tage, zum Beispiel auf Reisen, halten würde. Und so schuf József Dobos, Konditormeister, eine Torte aus 8 Schichten, Biskuitteig und einer Karamellglasur. Die abwechselnde Schichtung von Teig und dünnen Cremestreifen sorgt dafür, dass die Torte nicht in sich zusammenfällt und die harte Glasurdecke schützt das Gebäck vor dem Austrocknen. Die Torte des Konditors war von Anfang an beliebt.  Der Erschaffer hielt sein Rezept bis zum Jahr 1906 geheim, entschied sich dann jedoch für die Veröffentlichung. Es gibt in Ungarn sogar ein Museum zu Ehren dieser Leckerei. Wollen Sie diese lang haltbare Köstlichkeit auch mal nachbacken? Dann ist hohe Konzentration gefragt. Wir haben das Rezept hier gefunden.

Ist Ihnen jetzt das Wasser in den Mund gelaufen? Wir haben auch richtig Lust auf eine Nascherei. Das ZEIT-Magazin suchte im Jahr 2016 nach dem besten Eis-Laden. Vielleicht wollen Sie sich die interaktive Karte anschauen?? Ob nun mit Klick an dieser Stelle oder nicht: Lassen Sie es sich in jedem Fall gut schmecken!


(Bild: Header:  © benik.at – Fotolia.com, Tiramisu: pixabay)

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