Business Knigge Hongkong und China

  • Globale Geschäftsbeziehungen erfordern internationalisiertes Wissen
  • Chinesische Kultur: Hierarchie und Höflichkeit
  • Nicht einfach „Guten Tag“ – Begrüßung
  • Geschäftsanbahnung und Verträge
  • Ankommen in Hongkong

Wir freuen uns sehr, einen Gastautor auf unserem Blog begrüßen zu können. Er berichtet über Business Knigge im asiatischen Raum, insbesondere China und Hongkong. Mit dem interessanten Artikel über die Gepflogenheiten und absoluten Tabus, sind sie auf die nächste Geschäftsreise gut vorbereitet.


Globale Geschäftsbeziehungen gehören in den heutigen Zeiten zum Alltag in vielen deutschen Unternehmen. Aufgrund der kulturellen Unterschiede zwischen den verschiedenen Ländern gilt es, vor allem bei der geschäftlichen Kommunikation auf die Einhaltung von Etikette und lokalen Gepflogenheiten zu achten. Gerade Geschäftsbeziehungen zu Firmen aus dem asiatischen Raum wie China oder Hongkong stellen alle Teilnehmer oftmals auf eine harte Probe. Damit es bei Gesprächen nicht zu Missverständnissen oder peinlichen Situationen kommt, sollte man sich vorab mit den wichtigsten Punkten des Business Knigge für China und Hongkong vertraut machen. Wer in der Kommunikation mit den asiatischen Geschäftspartnern einen guten Eindruck hinterlässt, der kann auf diese Weise seiner Konkurrenz einen großen Schritt voraus sein.

Die chinesische Kultur

Bei Geschäftsbeziehungen zu Unternehmen aus China oder Hongkong sollte man sich als Erstes bewusst machen, dass die chinesische Kultur eine starke hierarchische Orientierung besitzt. Ältere Menschen oder Personen in gehobenen Positionen genießen automatisch ein höheres Ansehen und werden mit mehr Respekt behandelt. Während in der westlichen Welt die Selbstverwirklichung an oberster Stelle der Bedürfnispyramide steht, ist es in Asien der Status. HongkongDas oberste Gebot, sowohl privat als auch geschäftlich ist es, dass die Würde des Partners stets gewahrt bleibt. Im asiatischen Raum spricht man hier von „Das Gesicht bewahren“. Dies zeigt sich beispielsweise auch in Verhandlungen, bei denen niemals eine Anfrage strikt verneint, sondern die direkte Antwort mit Umschreibungen geschickt umschifft wird. Ein gutes Beispiel ist die Einladung zum Essen. Selbst wenn man wirklich keine Zeit hat, kann die Einladung nicht einfach mit einem „Nein“ abgelehnt, sondern sollte mit einem freundlichen „Gerne nächste Woche“ erwidert werden.

Aus denselben Gründen sollte auch niemals direkt auf einen Fehler hingewiesen oder direkt Kritik geäußert werden. Auch hier gilt es, derartige Sachverhalte vorsichtig zu umschreiben und stets in die Aussicht auf eine gute Geschäftsbeziehung zu verpacken. Kritische und politische Themen sind zudem ein absolutes Tabu und haben nichts in der Kommunikation der Geschäftsbeziehung verloren.

Begrüßung und Ansprache

Obwohl es eigentlich nicht typisch für Asien ist, hat sich der Händedruck in der Geschäftswelt mittlerweile durchgesetzt. Geschäftspartner begrüßen sich auch hier heutzutage mit dem Schütteln der Hand. Dies sollte allerdings relativ kurz ausfallen, ohne fest zu drücken und ohne langen Blickkontakt herzustellen. Geschäftspartner sollten stets mit ihrem vollen Titel und Nachnamen angesprochen werden. Aufgrund des hohen Stellenwerts der Familie wird immer der Nachname vor dem Vornamen genannt. Auch auf Geschäftsdokumenten oder Visitenkarten sollte daher stets der Nachname vor dem Vornamen erscheinen. Dies gilt es vor allem zu beachten, wenn Angebote oder Verträge verfasst werden. Kleine Geschenke sind gern gesehen, allerdings sollten sie nicht zu teuer sein, um den Geschäftspartner nicht in Verlegenheit zu bringen. Vorsichtig sollte man auch mit der Art sowie der Anzahl an Geschenken sein, da beispielsweise ungerade Zahlen oder weiße Blumen in China negativ assoziiert werden.

Verhandlungen mit dem Geschäftspartner

Nur hochrangige Angestellte sollten in aktive Verhandlungen treten. Keinesfalls sollten ein einfacher Mitarbeiter oder gar der Praktikant das Gespräch führen. Assistenten für Protokolle sind erlaubt, diese sollten sich aber zurückhalten und nicht ins Gespräch eingreifen.
Geschäftsverträge fallen in China üblicherweise relativ kurz und knapp aus. Anders als in Deutschland, wo jedes noch so kleine Detail schriftlich festgehalten wird, werden in chinesischen Geschäftsverträgen nur die wichtigsten Eckpunkte aufgeführt. Sämtliche Details werden erst im Laufe der Zeit geklärt. Auf jeden Fall sollte man mit einem kompetenten Übersetzer zusammenarbeiten, um Missverständnisse, Übersetzungsfehler oder falsch formulierte Ausdrücke in offiziellen Schriftstücken zu vermeiden.

Anreise nach China und Hongkong

Haben Sie sich so gut es geht auf das bevorstehende Treffen mit den neuen Geschäftspartnern aus Asien vorbereitet, so gilt es, das Treffen zu realisieren. Für die meisten Unternehmen ist die erste Anlaufstelle in der Regel die Stadt Hongkong. Diese ist eine Sonderverwaltungszone an der Südküste der Volksrepublik China, das geschäftliche Zentrum im Wirtschafts- und Finanzsektor sowie ein Verkehrsknotenpunkt. Als einer der wichtigsten Flughäfen in Asien wird der Hong Kong International Airport von den meisten Flughäfen Europas aus direkt angesteuert. Die Flugdauer beträgt je nach Verbindung um die 14 Stunden. Günstige Hin- und Rückflüge in der Economy Klasse sind bereits ab 600 Euro erhältlich. Flüge für Geschäftsreisende, die auf entspanntes Reisen Wert legen und ausgeschlafen am Zielort ankommen möchten, müssen für Business-Class-Tickets mit Kosten ab 2.000 Euro rechnen.

Der  Hong Kong International Airport liegt auf einer der Stadt vorgelagerten und künstlich erweiterten Insel. Eine sechsspurige Schnellstraße verbindet das Terminal mit dem Stadtgebiet der Millionenmetropole. Taxis sind direkt vor der Ankunftshalle zu finden und bringen Reisende an jeden beliebigen Ort im Stadtgebiet. Die Taxis sind dazu in drei verschiedene Farben, je nach Gebiet, unterteilt: rote Taxis für Hong Kong, blaue Taxis für Lantau und grüne Taxis für die New Territories. Die Kosten belaufen sich, je nach Fahrtzeit, auf 200 bis 300 HKD, was umgerechnet rund 23 bis 34 Euro entspricht. Alternativ zu den Taxis kann auch der Airport Express der Hongkonger U-Bahn genutzt werden, der die Strecke vom Flughafen ins Zentrum der Stadt in ungefähr 25 Minuten zurücklegt.

Über den Autor: 

Der Gastautor Thomas H. hat 14 der letzten 16 Jahre in Asien vom und mit Online-Marketing gelebt. Aktuell ist er zurück in Deutschland und auf Jobsuche in seiner Heimatstadt Hamburg. Auf seiner Website meine-referenzen.com – finden Sie unter anderen Informationen zu seinen Kenntnissen und Lebensweg, aber auch Verlinkungen zu bereits erfolgreich realisierten Projekte wie zum Beispiel: Flugplanzeiten.com.

Konnten Sie auch schon kulturelle Unterschiede beim Arbeiten mit Geschäftspartnern aus anderen Ländern beobachten?
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(Bilder: pixabay)

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