Italienische Einflüsse in der deutschen Sprache 

Nicht jedem ist es bewusst, doch die italienische Sprache hat im Laufe der Zeit einen großen Einfluss auf die Entwicklung der deutschen Sprache genommen. Viele deutsche Wörter sind dem Italienischen entlehnt oder wurden aus der Sprache übernommen. Gibt es da wirklich noch mehr italienische Einflüsse in der deutschen Sprache außer „Pizza“ und „Pasta“?

Italianismen – Lehnwörter aus der italienischen Sprache

Ein Gruß aus einer italienischen Küche: PizzaItalien – das Land der guten Küche und der schönen Kleider. Aber nicht nur das leckere Essen, sondern auch die italienische Sprache hat großen Einfluss auf die deutsche Kultur.

Vor allem in Musik, Kunst und Küche stolpert man häufig über Worte, die dem Italienischen entsprungen sind. Man spricht von der „Italien–Sehnsucht“ der Deutschen, denn das Land hat eine Menge zu bieten. Köstliches Essen, guter Wein und warme Sonne. Da liegt es nicht weit, dass die Deutschen auch an der italienischen Sprache gefallen finden.

Bereits im Spätmittelalter gelangten Wörter aus dem Italienischen in den deutschen Sprachgebrauch, die sich über die Zeit angepasst haben. Hierbei handelt es sich um den sogenannten Italianismus, also Entlehnungen von Wörtern aus der italienischen Sprache.

Von Arie bis Zitadelle…

Wörter wie „Allegro“  oder „Risotto“, da ist ein italienischer Ursprung wohl offensichtlich. Aber wer hätte gedacht, dass alltägliche Wörter wie „Kasse“ oder „Konto“ ebenfalls dem Italienischen entstammen? Weitere zahlreiche Begriffe aus dem Bankwesen wie „Bilanz“, „Rabatt“ oder „Kredit“  haben ihren Ursprung in der italienischen Sprache. Dies lässt sich vor allem auf historische Hintergründe zurückführen. Zur Zeit des Mittelhochdeutschen lebte der Handel in Deutschland durch den Kontakt zu Italiens Städten Florenz und Venedig. Dabei gelangten  nicht nur Handelswaren sondern auch italienische Wörter nach Deutschland, die schließlich in den deutschen Sprachgebrauch einflossen und sich bis heute etablierten.

italienischen Einflüsse Zusammenhänge werden dabei oft gut deutlich:

Das deutsche Wort „Bank“ – italienisch: „banca“, bezeichnete den langen Tisch des Geldwechslers

Das deutsche Wort „bankrott“ – italienisch: „banca rotta“, verbalisierte einen zerschlagenen Tisch

Besonders häufig  finden wir Italianismen in der deutschen Kultur außerdem in Musik, Kunst und Speisen. Angefangen bei  „Oper“ (ital.: ‚opera‘, Musikwerk) , „piano“ (leise, sachte) und „fortissimo“ (sehr laut), über „Tiramisu“ (ital.: ‚tira mi su‘‚ zieh mich hoch), „Spaghetti“ (Weitere Nudelnamen und deren Bedeutung finden Sie in diesem Blogartikel) und „Panna Cotta“ (gekochte Creme), bis hin zu „Pastell“, „Graffiti“ und „Fresko“(ital.: ‚a fresco, affresco‘, ins Frische). Aber auch Wörter wie „Spaß“ (ital.: ‚spasso‘, Zerstreuung, Zeitvertreib, Vergnügen)  oder „Risiko“ (ital.: ‚rischio‘) stammen von der italienischen Sprache ab.

Ist Italienisch nicht fast schon Deutsch?

Hat man erst einmal angefangen, sich mit dem Italianismus zu befassen, so findet man immer mehr Wörter, die dem Italienischen entlehnt sind. Und das nicht nur in den schönen Künsten, wie man dies vielleicht erwartet hätte. Über 600 solcher „Italianismen“ lassen sich  im deutschen Sprachgebrauch finden. Es ist nun also kaum mehr zu verleugnen, dass es eine Vielzahl italienische Einflüsse auf die deutsche Sprache gibt und diese von der italienischen in vielerlei Hinsichten profitiert.


(Bilder: pixabay)

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